
Ein baufälliges Wohnhaus zu renovieren, stellt immer eine besondere Herausforderung dar. Doch wenn es darum geht, den Charme von Altholz zu bewahren und gleichzeitig eine stabile, moderne Wohnstruktur zu schaffen, kommt es auf präzise Planung und handwerkliches Geschick an. Unser Umbauprojekt in Schenkon zeigt, wie traditioneller Holzbau mit modernen Techniken kombiniert wird, um ein Wohnhaus in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.
Mit den folgenden Worten beschreibt Hansjörg Scherrer, erfahrener Projektleiter und Holzbau-Spezialist, den Beginn dieses anspruchsvollen Sanierungsprojekts.
„Als wir das Gebäude zum ersten Mal besichtigten, war sofort klar: Hier steckt enormes Potenzial, aber auch eine grosse Herausforderung. Die Substanz war gezeichnet von den Jahren, und doch liess sich der ursprüngliche Charme noch erahnen. Unser Ziel war es, genau diesen Charakter zu bewahren und gleichzeitig moderne Wohnqualität zu schaffen.“
Rückbau und Stabilisierung
Um die Grundstruktur des Hauses zu optimieren, wurden sämtliche alte Wandverkleidungen entfernt und bei den ausgemauerten Zwischenwänden alle massiven Mauersteine demontiert. Da die bestehende Tragstruktur den heutigen Anforderungen nicht mehr entsprach, haben wir mit stabilen Stützen und Trägern eine neue Lastabtragung vom Dach bis in den Keller geschaffen. Dabei wurde der charmante Charakter des Altholzes so weit wie möglich beibehalten.
Innenausbau mit modernen Materialien
Bei der Sanierung lag ein besonderes Augenmerk auf der Auswahl der Materialien und Techniken, damit Stabilität als auch eine ästhetisch ansprechende Optik gewährleistet ist. Die neue Zwischenwand und die innenseitige Aussenwandbeplankung haben wir mit Fermacellplatten ausgeführt. Die Wandoberflächen erhielten einen hochwertigen Abrieb, wodurch ein harmonisches Zusammenspiel zwischen alter Bausubstanz und moderner Gestaltung entstand.
Die Deckenbekleidung unter der Dachschräge haben wir mit stilvollen Dreischichtpaneelen versehen, während die Dachuntersichten im Aussenbereich nach dem historischen Kassettenprinzip erneuert wurden. Ein weiteres Highlight bildet die neue Kellertreppe aus massiver Eiche, die mit ihrer Robustheit und natürlichen Eleganz eine harmonische Verbindung zwischen den Stockwerken schafft.
Tragwerksverstärkung und nachhaltige Reinigung
Neben der optischen Aufwertung wurde das Gebäude auch in seiner Tragfähigkeit erheblich verbessert. Die komplette Innenraumsanierung umfasste Erd-, Ober- und Dachgeschoss. Dabei haben wir die bestehende Wandkonstruktionen repariert und die Dachstruktur gezielt verstärkt. Zudem haben wir den Balkon und das Eingangsvordach erneuert, um Sicherheit und Langlebigkeit zu gewährleisten.
Ein besonderes Augenmerk galt der Stabilisierung der Balkenlage, die durch geölte Stahlträger verstärkt wurde und sich harmonisch in die Holzstruktur einfügt. Zusätzlich kamen innovative HBV-Decken zum Einsatz, die mit geringer Bodenaufbauhöhe eine optimale Raumnutzung ermöglichen, ohne dabei an Stabilität einzubüssen. Um die alten Tragwerksteile und Schiebböden besonders schonend von Schmutz und Ablagerungen zu befreien, wurde das Trockeneisverfahren angewendet. Eine Technik, die das ursprüngliche Holz in seiner Schönheit erhält.
Fazit: Tradition trifft Moderne
Mit dieser aufwendigen Totalsanierung wurde ein wertvolles Stück Geschichte erhalten und gleichzeitig auf den neuesten bautechnischen Stand gebracht. Das erhaltenswerte Gebäude in Schenkon verbindet nun gekonnt Tradition mit Moderne und bietet seinen Bewohnern eine einzigartige Wohnatmosphäre.
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